Die Schätze von „Naruto-Daiku“
Konzert der Neunten Sinfonie Beethovens
In Erinnerung an die asiatische Erstaufführung im Krieggefangenenlager Bando am 1. Juni 1918 wurde das erste Konzert der Neunten Sinfonie Beethovens in Naruto zur Eröffnung der großen Kulturhalle der Stadt 1982 von Bürgern Narutos organisiert. Mittlerweile findet dieses Konzert jedes Jahr zum 1. Juni-Sonntag statt und zieht dabei viele Besucher an, die dem Bürger-Chor mit seinen mehr als 600 Köpfen aus In- und Ausland gespannt zu hören.
Anerkannter NPO-Verein zum Singen der "Neunten" in Naruto (Japanisch)
▲32. Konzert der Neunten Sinfonie Beethovens (2013)
Städtepartnerschaft zwischen Naruto & Lüneburg
Eine Tradition des Salzhandels, gesegnet mit vielerlei touristischen Besichtigunsmöglichkeiten und eine ähnliche Einwohnerzahl; dies sind nur eine kleine Anzahl der vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Städten Naruto und Lüneburg. Seit dem Beschluss der Städtepartnerschaft im April 1974 ist es zur Tradition geworden, dass die Bürger beider Städte einander mit Freundschaftsdelegationen im jährlichen Wechsel besuchen. Darüber hinaus hat sich auch ein Austausch zwischen Schülern und Jugendlichen sowie ein vielfältiger künstlicherischer und kultureller Kontakt entwickeln können.
▲20. Freundschaftsdelegation von Naruto zu Besuch in Lüneburg
▲19. Freundschaftsdelegation von Lüneburg zu Besuch in Naruto
Finden Sie mehr über die Städtepartnerschaft heraus! (Japanisch)
Fest der Freundschaft - Kosmeenblüte in Naruto
Von Anfang Oktober bis Anfang November erblüht in Naruto an mehr als 40 Orten innerhalb des Stadtkreises die Kosmee, die von engagierten Bürgern der Stadt in Erinnerung an das Kriegsgefangenenlager Bando jedes Jahr erneut angepflanzt wird. Diese Tradition entstammt einer Überlieferung, nach der die deutschen Soldaten von Bando ihr Lager auch mit Kosmeen verziert haben sollen. Während dieses Zeitraums eröffnen an bestimmmten Tagen auch Bewirtungsstationen, wo Besucher Tee trinken können, zum Beispiel stets während des Besuches der Lüneburger Freundschaftsdelegation.
▲Kosmeenfest zum Besuch der Lüneburger Freundschaftsdelegation
▲Gruppenfoto zum Kosmeenaustausch
Finden Sie hier mehr zum Austausch der Kosmeen heraus! (Japanisch)
Deutsches Haus Naruto
Das Deutsche Haus der Stadt Naruto wurde 1972 errichtet, um nachfolgenden Generationen einen Einblick in die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Bando zu gewähren. Gleichzeitig diente es der Stadt als Stützpunkt für den sich damals gerade wieder neu herausbildenden internationalen Austausch. Mit der Zeit wurde das Deutsche Haus jedoch zu klein, weshalb es an seinen heutigen Standpunkt als Neues Deutsches Haus umzog.
Als Museum beherbergt das Deutsche Haus eine Vielzahl an originalen Dokumenten und Materialien mit Bezug zur Kriegsgefangenenschaft der deutschen Soldaten, deren Geschichte den interessierten Besuchern dabei mit vielen Fotografien, Modellen, Dioramen und Texten zugänglich gemacht wird.
Homepage des Deutschen Haus Naruto (Japanisch/Deutsch)
▲13. Konzert der Neunten Sinfonie von Beethoven, aufgeführt auf dem Platz vor dem Deutschen Haus
Beethoven-Statue
Diese Statue des berühmten Beethovens vor dem Deutschen Haus wurde 1997 zum 50. Jubiläum der Stadt Naruto vom deutschen Künstler Peter Kuschel angefertigt. Gleich hinter der Statue befinden sich auch fotografische Aufnahmen von den Konzerten der Neunten Sinfonie Beethovens in Naruto, nämlich den Konzerten zum 80. und 95. Jubiläum der Erstaufführung.
▲Beethoven-Statue
Die Glocke von Bando
Errichtet auf einer Höhe von 120 Metern, ragt die Glocke von Bando als Symbol für ewigen Frieden empor. Den Bau der Glocke ermöglichten unter anderem auch zahlreiche Spenden von ehemaligen Insassen des Lagers, deren Familien und vielen weiteren, sich für die deutsch-japanische Freundschaft engagierende Personen und Gesellschaften. In Zusammenarbeit mit der „Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan“ wurde die Glocke vom „Deutschen Industrieverein“ in der BRD gegossen und über die Lufthansa AG als Spende an die Stadt Naruto überreicht.
▲Glocke von Bando
Toyohiko-Kagawa-Gedenkmuseum Naruto
Dieses Museum befasst sich unweit des Deutschen Hauses mit dem Pazifisten Toyohiko Kagawa (1886-1960), der in seiner Menschenrechtsarbeit in eine Reihe mit Persönlichkeiten wie Ghandi und Albert Schweitzer gestellt werden kann. Kagawa setzte sich für die Rechte der Armen und Schwachen in der Gesellschaft ein und war Gründer zahlreicher Wohlfahrtseinrichtungen in Japan.
Das Aussehen des Museums lehnt sich an den „Deutschen Stall“ auf dem Gut der Familie Funamoto an, der als gemeinschaftliches Projekt zwischen den deutschen Kriegsgefangenen und japanischern Handwerkern errichtet wurde. In diesem „Deutschen Stall“ wurde Vieh gehalten und die Produktion von Milcherzeugnissen betrieben. Ähnliches machte auch Toyohiko Kagawa nach dem Zweiten Weltkrieg, als er Agrarschulen ins Leben rief.
Homepage des Toyohiko-Kagawa-Gedenkmuseums (Japanisch)
▲Toyohiko-Kagawa-Gedenkmuseum Naruto
Raststätte „Heimat der Neunten“ (Daiku-no-Sato)
Das Gebäude dieser Raststätte nutzt Überreste von Dachbalken, die in den Mannschaftsbaracken des Kriegsgefangenenlagers Bando Verwendung fanden. In dieser Form sind die verwendeten Bestandteile auch gleichzeitig eingetragenes, materielles Kulturgut. Die Raststätte bietet dabei nicht nur lokale Erzeugnisse aus der Region an, sondern nennt auch einen Deutschen Imbiss ihr Eigen, wo man Wurstspezialitäten wie in Deutschland kosten kann.
Homepage der Raststätte „Heimat der Neunten“ (Japanisch)
▲Raststätte „Heimat der Neunten“
Deutscher Park (Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Bando)
Diese auf den Überresten des Kriegsgefangenenlagers Bando errichtete Parkanlage soll den Menschen von Bando als Ort der Ruhe und Erholung dienen. Am Eingang befindet sich eine Nachbildung des einstigen Eingangstores zum Lager Bando und innerhalb des Parks befinden sich noch vereinzelt Überreste und Grundmauern einiger Gebäude.
▲Eingangsbereich des Deutschen Parks
Gedenksteine der deutschen Soldaten
Im Norden des Deutschen Parkes befinden sich zwei Gedenksteine. Der ältere und kleinere der beiden wurde 1919 von den Insassen Bandos vor ihrer Heimkehr errichtet, der neuere und größere wurde 1976 in Gedenken an die 87 in Gefangenenschaft verstorbenen deutschen Soldaten erbaut. Der erste Gedenkstein war maßgeblich für das Wiederaufleben der deutsch-japanischen Freundschaft in Naruto.
▲Großes Ehrenmal der in japanischer Kriegsgefangenenschaft verstorbenen deutschen Soldaten
▲Gedenkstein, errichtet von den Kriegsgefangenen von Bando
Gedenkstein des Roten Kreuzes
Der Gedenkstein des Roten Kreuzes wurde im September 2011 durch den Verband Tokushima des Japanischen Roten Kreuzes im nordwestlichen Bereich des Deutschen Parkes eingeweiht. Die Inschrift „Zum Gedenken an eine Grenzen überwindende Menschlichkeit“ verweist darauf, dass die Insassen Bandos ein Benefizkonzert für ihre im russischen Wladiwostok inhaftierten Kameraden organisierten.
Der Gedenkstein, versehen mit einer Kopie des Konzertprogrammes, auf dem das Symbol des Roten Kreuzes zu erkennen ist, soll der Nachwelt vom Geiste der Humanität berichten, wie sie die Lagerleitung pflegte.
▲Gedenkstein des Roten Kreuzes
Deutsche Brücke & Brillenbrücke
Diese beiden Brücken befinden sich hinter dem Hauptgebäude des Oasa-Hiko-Schreines und wurden von den deutschen Kriegsgefangenen als Geschenk für die lokale Bevölkerung errichtet.
▲Brillenbrücke
▲Deutsche Brücke